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Kategorie: Wolgaraum - russland.NEWS - russland.TV

Putins erneute Kandidatur auf deutsch [Video]

Putin wählte für die schon sehr lange erwartete Erklärung seiner erneuten Kandidatur als russischer Präsident einen großen Auftritt beim Automobilhersteller GAZ in Nischni Nowgorod – die Originalszene mit deutscher Übersetzung gibt es bei uns.

Gefragt wurde er dieses Mal von einem nach eigenem Bekunden normalen Arbeiter, dem Putin die Antwort gab, die er in den letzten Monaten vielen Journalisten verweigert hatte. Eine komplette Inszenierung nach Drehbuch oder etwas völlig spontanes? Wie immer zeigen wir Euch einfach die ganze Szene als Übersetzung des Original Kreml-Manuskripts. Bildet Euch selbst eine Meinung.




Jaroslawl feiert den „Tag des Bären“

Man hat ihn feierlich in den Winterschlaf begleitet – den Bären, das Wappentier von Jaroslawl. Am vergangenen Wochenende wurde zum ersten Mal ein zusätzlicher „Tag des Bären“ zum Jahresausklang gefeiert. Bisher wurde er in der Stadt am Goldenen Ring nur traditionell aus seinem Schlaf geweckt.

„Der ‚Tag des Bären‘ wird gefeiert, um das Ende des Sommers und den Anfang des Winters darzustellen“, sagt Julia Smuk, die Sprecherin des Tourismusverbandes Goldener Ring. Wie sie sagt, sei geplant diese Veranstaltung nun jährlich durchzuführen. Das Fest, veranstaltet von der Region Jaroslawl, lockte am vergangenen Wochenende scharenweise Besucher in die Stadt. Groß und Klein vergnügte sich rund um die Bronzestatue des Wappentiers im Stadtzentrum. Nicht zufällig waren viele Kinder als „Herbst“ kostümiert, um Mischka dem Bären in Pyjama, Schlafmütze und Decke gehüllt, ein Schlaflied zu singen.

Das Denkmal mit der Bezeichnung „Symbol Russlands – Die Legende von Jaroslawl“ geht auf das 11. Jahrhundert und seinen Stadtgründer zurück. Im Jahr 1010, so erzählen die Chroniken, legte an dieser Stelle der Kiewer Fürst Jaroslaw der Weise den Grundstein für eine Festung auf einer zuvor slawischen Siedlung. Ganz uneigennützig und in kluger Voraussicht nannte der Fürst das Bollwerk Jaroslawl. Die Lage des Ortes lag günstig an einem Zufluss der Wolga und war für den Handel auf dem Wasserweg geradezu prädestiniert.

Der Bär im Stadtwappen

Die Legende weiß darüber hinaus noch zu berichten, dass sich Fürst Jaroslaw für die dortigen Kaufleute einsetzte. Als diese wieder einmal von räuberischen Heiden überfallen wurden, platzte dem Fürst der Kragen und er besiegte die Strauchdiebe. Als die sich jedoch nicht gleich von ihm taufen lassen wollten, unternahm er in Begleitung von Missionaren einen weiteren Versuch im Dorf der Ungläubigen. Daraufhin hätten sie einen Bären auf ihn gehetzt, den er eigenhändig mit seiner Streitaxt zur Strecke brachte. Seitdem trage Jaroslawl einen Bären in Wappen, so heißt es.

Die wissenschaftliche Geschichtsschreibung gibt sich da weit weniger spektakulär. Der erste schriftliche Nachweis von Jaroslawl findet sich 1071 in der Nestorchronik und bis ins 12. Jahrhundert habe nur eine hölzerne Festung als Schutz gedient. Anfang des 13. Jahrhunderts hat sich die Ansiedlung schließlich ausgedehnt und hat sich zu einer Stadt entwickelt. Zu dieser Zeit gehörte Jaroslawl noch zum Fürstentum Wladimir-Susdal und diente dem dortigen Großfürsten Konstantin als eine seiner Residenzen. Das Umland wurde für die nächsten zweihundert Jahre zum Fürstentum Jaroslawl, welches regelmäßig von den Tataren der Goldenen Horde heimgesucht wurde.

Seit 1463 schließlich ist die Geschichte Jaroslawls nicht mehr von Moskau und später dem Russischen Reich zu trennen. Im 17. Jahrhundert war die, inzwischen aus Stein gebaute, Stadt die zweitgrößte in Russland hinter Moskau. Heute ist Jaroslawl eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Goldenen Rings und wird jährlich von gut 1,5 Millionen Touristen, davon über 200.000 aus dem Ausland, besucht. Einige davon werden im kommenden Jahr am letzten Samstag im März wieder an dem Bronze-Denkmal sein, wenn die Kinder aus Jaroslawl ein weiteres Mal den „Meister der russischen Wälder“ aus seinem Winterschlaf aufwecken.

[mb/russland.REISEN]




Die Wolga – ein Ökosystem mit Gesundheitsproblemen

Der längste Fluss Europas hat massive ökologische Probleme. Lange Zeit war die Wolga nicht mehr als ein Fluss, der alles hinwegschwemmte, was man hinein warf. Heute zeigen sich die ersten Folgeschäden des verantwortungslosen Umgangs mit einem sensiblen Ökosystem. Experten schlagen Alarm.

Aus den Augen, aus dem Sinn. Diese Redensart verdeutlicht die Mentalität der Gesellschaft, wie sie sich ihrer Hinterlassenschaften entledigt, beziehungsweise entledigte. Denn mit den Achtzigerjahren begann ein Umdenkprozess, in dem auch auch die Umwelt ihren Platz fand. Auf einmal wurde recycelt, geklärt und fachgerecht entsorgt. Man erkannte, dass der Teufel im Detail steckte: Kleinere und größere Umweltsünden summieren sich und am Ende steht die ausgewachsene Katastrophe.

In Russland besann man sich der Umwelt erst sehr viel später. Zu Zeiten der Sowjetunion hatte man noch ganz andere Sorgen und nach deren Zerfall stand zunächst der hemmungslose Konsum im Vordergrund. Erst mit dem Millennium begann man allmählich nach vorn zu blicken und erkannte die Schäden der Altlast UdSSR. Auch wenn man in Russland heute zumindest weiß, wie Ökologie geschrieben wird, so ist der Weg dorthin noch endlos weit. Zumindest scheinen Städte und Kommunen mittlerweile den Nutzen einer zentralen Abfallentsorgung erkannt zu haben.

Neuanfang trotz Altlasten

Vor kurzem pickte sich die russische Regierung als Fallbeispiel ihr Nationalheiligtum, die Wolga, heraus. Der Befund war erschreckend – mancherorts sei sogar die Gesundheit der Anwohner entlang des Flusses akut gefährdet, so heißt es. Untersuchungen ergaben beispielsweise eine Ölkonzentration in den Wässern des Flusses, die vier mal über dem zulässigen Höchstwert liegt. Und das bei der beachtlichen Länge von 3.530 Kilometern und einer Ablaufmenge, die im Mittel rund achttausend Kubikmeter pro Sekunde beträgt.

1.360.000 Quadratkilometer Einzugsgebiet speisen den Strom mit 5,5 Milliarden Kubikmetern mehr oder weniger frischem Wasser. Ein guter Teil des Wassers aus den großen Zuflüssen ist, wie zu erwarten, schon beim Eintritt in die Wolga stark kontaminiert. 66 große Städte entlang des Flusslaufs leiten ihre Abwässer, auch aus Industrieanlagen, nur unzureichend geklärt in das Flusssystem ein. Bislang habe man bereits rund zweitausend gesunkene Schiffe vom Grund der Wolga geborgen. Noch mindestens vierhundert weitere rosten derweil noch unter Wasser vor sich hin und verunreinigen kontinuierlich das Wasser.

Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew befand bereits im August, dass die Wolga zu den ökologisch miserabelsten Orten des Landes zähle. 38 Prozent aller belasteten Abwässer Russlands würden direkt oder indirekt in den Fluss gelangen, ließ er seine Behörde ausrechnen. Um zu retten was noch zu retten ist, stellte Medwedew bis zum Jahr 2025 eine Sonderfinanzierung in Höhe von 257 Milliarden Rubel, das entspricht etwa 3,5 Milliarden Euro, zur Reinigung des Wassers aus föderalen Mitteln in Aussicht.

Retten was noch zu retten ist

Auch der russische Präsident Wladimir Putin, dem bekanntermaßen sehr viel an der Ökologie Russlands gelegen ist, wies die Regierung an, aus Haushaltsmitteln Gelder für das kommende Jahr und darüber hinaus für die Planung der Jahre 2019 und 2020 bereitzustellen. Mit diesen Mitteln sollen die Entwicklung der landseitigen städtischen Umwelt und die Erhaltung des Ökosystems der Wolga finanziert werden. Zudem wurden Pläne erstellt, wie Russland seine Umweltprobleme in Zukunft in den Griff bekommen will.

Zunächst müsse die russische Aufsichtsbehörde für Konsumenten- und Gesundheitsschutz, Rospotrebnadsor, nach Anweisung des Ministerpräsidenten die Arbeit zur Aufdeckung und Unterbindung der Abwasserentsorgung in die Wolga gewährleisten. Die Ministerien für Umwelt und Transport sollen zeitgleich Lösungen ausarbeiten, wie der anfallende Müll von auf der Wolga verkehrenden Schiffen, einzusammeln und zu entsorgen sei. Auch landseitig wolle man aktiv werden, heißt es weiter aus Regierungskreisen.

Wie der Umweltminister Russlands, Dmitri Donskoj, erklärte, sollen bis zu siebzig Objekte abgerissen werden, deren Einfluss sich schädigend auf die ökologische Situation der Wolga auswirke. Außerdem sollen bestehende Kläranlagen in siebzehn Regionen entlang des Flusses entweder modernisiert oder komplett neu gebaut werden. Bis zum Jahr 2020 werden zusätzlich Objekte, die die Umwelt negativ beeinträchtigen, mit vollautomatischen Systemen zur Abwasserkontrolle ausgestattet sein.

Weiterhin ist geplant, erneuerbare Energie aus dem Schlamm der Wolga erzeugen zu können. Hierzu werden junge russische Wissenschaftler aufgerufen, die bereits eine Anlage konstruiert haben, die es ermöglicht, den Grad der Wasserverschmutzung zu kontrollieren und zu steuern. Dabei soll auch gleichzeitig eine weitere Verunreinigung durch Stickstoff verhindert werden. So sollte es möglich sein, dass sich der Fluss mehr oder weniger selbst regeneriert.

Des weiteren könne man sich auch Naturschutzgebiete in verschiedenen Regionen entlang der Wolga vorstellen, um die reichhaltige und mitunter einzigartige Flora und Fauna zu bewahren. Gute Erfahrungen ließen sich bereits am Unterlauf des Stromes sammeln, wo sich die Wolga in einem verzweigten Delta ausbreitet. So konnte beispielsweise durch gezielte Maßnahmen im Zuge des Habitatschutzes der vom Aussterben bedrohte Stör wieder zu einer gesunden Population zurückfinden.

[mb/russland.NEWS]




Wolgograd: WM-Tourismus auf dem Wasser

Wolgograd rüstet sich für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Neben den Sportstätten widmet man sich in der Millionenstadt an der Wolga auch der touristischen Infrastruktur. Probleme, die zu erwartenden Fußball-Touristen unterzubringen, sieht man keine.

In der nagelneuen Wolgograd-Arena muss noch der Kunstrasen auf Vordermann gebracht und die sanitären Einrichtungen eingebaut werden, dann ist der eigens für die WM 2018 gebaute Fußballtempel fertig. Auch die Vorbereitungen für die logistische Abwicklung zur Unterbringung der Gäste laufen auf Hochtouren.

Das Stadion am Fuße des Mamajew-Hügels, auf dem die riesige Statue „Mutter Russland“ als Mahnmal an die Schrecken des zweiten Weltkrieges erinnert, wird Platz für rund 45.000 Zuschauer bieten. Vier Spiele sollen dort während der WM 2018 ausgetragen werden. Die Stadtverwaltung geht derzeit von einer Kapazität der Unterkünfte für etwa 26.000 Gäste aus.

„Wolgograd ist schon heute bereit, Teilnehmer, Gäste und Fans der WM 2018 in internationalen, modernen Hotelkomplexen willkommen zu heißen“, sagt der Gouverneur der Stadt, Andrej Botscharow. Sollten die Betten dennoch nicht ausreichen, hat er bereits eine Lösung parat. Ihm schwebt vor, Gäste in schwimmenden Hotels auf der Wolga unterzubringen.

Derartige Unterkünfte wären relativ leicht zu konstruieren und könnten temporär wie auch dauerhaft als Herberge für Touristen dienen. Weltweit gibt es diesen Zweig des Hotelgewerbes bereits von einfachen Lodges bis hin zu luxuriösen Hotelkomplexen – beispielsweise auf der Themse in London.

[mb/russland.REISEN]




Putins großes Köpfe-Rollen [Video]

Gleich scharenweise entdeckten in den letzten Tagen und Wochen Gebietsgouverneure und andere Regionalfürsten der russischen Provinz, vergleichbar in etwa mit den deutschen Ministerpräsidenten, dass es an der Zeit ist, aus Altergründen und für eine Verjüngung des Staatsapparates zurückzutreten.

Jüngere, aufstrebende Funktionäre der Putinpartei „Einiges Russland“ rückten nach und zufällig bietet es sich an, gleichzeitig mit den Präsidentenwahlen Anfang 2018 auch eine Reihe von Gouverneurswahlen zu veranstalten, bis zu denen die Nachfolger noch etwas Zeit haben, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. An Zufälle glauben fachkundige Kommentatoren der russischen Politik hierbei nicht, denn Präsident Putin selbst hat die Macht, Gouverneure abzusetzen und kann natürlich auch, um einen Gesichtsverlust für die Provinzfürsten zu vermeiden, ihnen nahelegen, dass es wohl Zeit für einen Amtsverzicht ist.

Besonders interessant ist hierbei die Liste einer russischen Consultingfirma, die ausgewertet hat, wie erfolgreich Gouverneure sind, wie sich ihre Regionen wirtschaftlich entwickeln, wie viele Skandale sie oder ihr Umfeld hatten und wie stark ihr Rückhalt im Kreml ist. Unter den größten Wackelkandidaten, wie diese Auswertung ergab, sind alle fünf Provinzchefs dabei, die jetzt spontan zurückgetreten sind und noch elf weitere. Alles deutet somit auf eine geplante Aktion des Kreml hin. Julia Dudnik erläutert Euch die Vorkommnisse rund um dieses spannende Kapitel der russischen Politik, das im Land momentan viele Schlagzeilen macht, aber von den deutschsprachigen Medien erstaunlich intensiv ignoriert wird.

Julia Dudnik informiert Euch über News und Hintergründe fachkundig jeden Sonntag bei Russland.direct oder führt Interviews mit Experten, die etwas zu aktuellen Themen zu sagen haben. Die eigene Homepage ihrer Reihe findet Ihr unter http://www.russland.direct

Foto: russland.TV / Kremlin.ru (Creative Commons 3.0) / Gebietsverwaltung Dagestan (Creative Commons 3.0)




Russland von seiner schmutzigsten Seite

Sogenannte Rankings sollen im Durchschnitt eruieren, wie es um eine bestimmte Sache, einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Meinung bestellt ist. Die Ergebnisse können dabei auf unverrückbaren Faktoren beruhen oder auf des Volkes subjektiver Meinung. Während üblicherweise versucht wird, bei solcher Gelegenheit die schönen Seiten von irgendetwas hervorzuheben, soll nun einmal die Schattenseite ans Licht gebracht werden. Es geht um die zehn schmutzigsten Städte Russlands.

So überhäuft wie Russland mit Naturschönheiten und landschaftlichen Reizen auch sein mag, die Größe des Landes und seine schier unerschöpflichen Ressourcen verleiteten die Menschen seit jeher zum Raubbau an seiner fragilen Umwelt. Sicherlich ist das nun wahrlich kein typisch russisches Phänomen. Die Intensität jedoch, mit der, besonders in den Zeiten der damaligen Sowjetunion, die nachhaltige Zerstörung einzelner Landstriche voran getrieben wurde, ist durchaus bemerkenswert.

Das russische Ministerium für Naturresourcen hat jüngst – anstelle einer „Must see“-Reiseempfehlung – eine Statistik veröffentlicht, in der die größten „Dreckschleudern“ des Landes verzeichnet sind. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass in diesem Ranking die wichtigsten Industriestandorte Russlands zu finden sind. Die Emisionswerte stiegen im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent auf drastische 31,6 Millionen Tonnen. Immerhin leben in den zwanzig am meisten belasteten Städten gut vier Millionen Menschen. Die unrühmlichen Top 10 der schmutzigsten Städte hier nun im Einzelnen.

10. Bratsk: Die Wirtschaft der Stadt Bratsk im Oblast Irkutsk ist stark von ihren Aluminium- und Chemiefabriken abhängig. 1952 wurde in der Nähe ein großer Stausee angelegt, der ein 4.500 Megawatt-Kraftwerk speist. Der größte Arbeitgeber von Bratsk, RUSAL, betreibt hier eines der größten Aluminiumwerke des ganzen Landes. Laut dem Blacksmith Institute soll die Fabrik die Umwelt dermaßen stark belastet haben, dass die Stadt im Jahr 2001 evakuiert werden musste.

9. Tscheljabinsk: Die Großstadt am Rand des Ural-Gebirges zählt heute etwas mehr als eine Million Menschen und ist die neuntgrößte Stadt Russlands. Die hier ansässigen metallurgischen Kombinate gehören zu den größten metallverarbeitenden Betrieben in ganz Europa. Weitere Wirtschaftsschwerpunkte in Tscheljabinsk sind der Maschinenbau und eine Nahrungsmittel-Industrie sowie die Herstellung von Baumaterialien. In der Umgebung der Stadt befinden sich Lagerstätten von Braunkohle, Marmor und Mineralien, aus denen Seltene Erden gewonnen werden.

Die hohe Luftverschmutzung und zahlreiche, meist unkontrollierte, Mülldeponien der Schwerindustrie sorgen für ein exorbitantes Maß an Umweltzerstörung. Außerdem, als wäre das alleine nicht genug, ereignete sich 1957 ein schwerwiegender Unfall in der Nähe von Tscheljabinsk, bei dem ein Stahltank mit hoch radioaktiver Flüssigkeit explodierte. Dabei gelangten rund 750 Millionen Gigabequerel in die Umwelt, mehr als bei dem Reaktorunfall 1986 im ukrainischen Tschernobyl. Der Kernwaffenkomplex „Majak“ ist sei 1948 Teil der geheimen Atomtest-Sperrzone „Tscheljabinsk 70“.

8. Omsk: Die sibirische Millionenstadt am Zusammenfluss von Om und Irtysch entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem großen Zentrum der Petrochemie-Industrie. Heute ist Omsk Standort des Erdöl-Konzerns Gazprom Neft. Neben der Erdöl-Industrie befinden sich hier zudem große Betriebe für Geräte- und Maschinenbau, Leichtindustrie sowie für Elektronik. Weitere Erwerbsquellen für die Bewohner der Region sind die Holzverarbeitung und Nahrungsmittelproduktion.

7. Krasnojarsk: In der Nähe der fast Einmillionenstadt an Jenissei und Transsibirischer Eisenbahn befindet sich mit der kerntechnischen Anlage „Bergbau- und Chemiekombinat Schelesnogorsk“ einer der größten unterirdischen Industriekomplexe weltweit. Ein abgeschirmter und ehemals geheimer Betrieb, der seit den 1950er-Jahren Material für das russische Kernwaffenprogramm herstellt. Metallverarbeitung und Maschinenbau fallen als Umweltsünder trotz aller Präsenz nicht einmal so ins Gewicht.

Vielmehr ist das Aluminiumwerk KrAS für eine weit stärkere Umweltbelastung verantwortlich. Der Betrieb der heute ebenfalls für RUSAL produziert, ist die zweitgrößte Aluminium produzierende Anlage der Welt. Ein Wasserkraftwerk am eigens dafür aufgestauten Krasnojarsker See deckt den Energiebedarf des Aluminiumwerks. Laut Roman Pukalow, einem Umweltaktivisten der „Grünen Patrouille“ der Umweltpartei Russlands, stoße der Betrieb fast 300 mal mehr Benzopyren aus, als gesetzlich zulässig. Die Belastung durch das besonders gesundheitsschädliche Fluor, das bei der Produktion von Aluminium anfalle, sei erschreckend hoch, so Pukalow.

6. Magnitogorsk: „Die Stadt am magnetischen Berg“, so die wörtliche Übersetzung der Stadt, die ebenfalls im Oblast Tscheljabinsk liegt, ist seit 1930 ein Zentrum der Stahlerzeugung. Der Stahl für die russischen Panzer im Zweiten Weltkrieg stammte fast ausnahmslos aus dem hier ansässigen Stahl- und Eisenwerk, einem der größten in ganz Russland. Heute hat das Unternehmen Magnitogorsk Iron and Steel Works seinen Hauptsitz in der 460.000 Einwohner zählenden Stadt.

Dem Blacksmith Institute zufolge verursachen hohe Konzentrationen an Schwermetallen eine dementsprechend hohe Krebsrate. Auf Grund der extremen Luftverschmutzung sei es in Magnitogorsk schwierig ein Kind lebend zur Welt zu bringen, heißt es. Laut dem örtlichen Krankenhaus schätzt man lediglich bei einem von hundert Kindern auf einen guten gesundheitlichen Zustand.

5. Nischni Tagil: Ebenfalls im Ural, nördlich von Jekaterinenburg, wird Eisen gewonnen und verhüttet. Industriezweige der Stadt mit 360.000 Einwohnern sind demzufolge auch die Metallverarbeitung und der Maschinenbau. Das bedeutendste Unternehmen in Nischni Tagil ist der weltgrößte Panzerfahrzeughersteller Uralwagonsawod. Ebenso hat das Stahlwerk NTMK seinen Hauptsitz in der Stadt. Für die Reorganisation der Metallkombinate sind hauptsächlich deutsche Unternehmen, wie zum Beispiel Thyssenkrupp, verantwortlich.

4. Nowokusnezk: Die Halbmillionen-Stadt im Steinkohlerevier des Oblasts Kemerowo im Südwesten Sibiriens, ist eines der größten Industriezentren Westsibiriens. Hier befinden sich die Metallurgiekombinate der beiden größten Eisenbahnschienen-Hersteller Russlands. Das Aluminiumwerk Nowokusnezk, eine Fabrik für Eisenlegierungen sowie Maschinenbaubetriebe, Nahrungsmittelproduktionen und zwei Heizkraftwerke sorgen für nicht zu unterschätzende Umweltbelastungen. In zwei der Nowokusnezer Steinkohlebergwerke kam es im Jahr 2007 zu folgenschweren Grubenunglücken, als sich Methangas-Explosionen ereigneten. Insgesamt 158 Bergarbeiter verloren dabei ihr Leben.

3. Tscherepowez: Eisenhütten, Stahlwerke, Werften und Chemiebetriebe bestimmen das Bild der nordwestrussischen Stadt, mit etwas mehr als 310.000 die Größte im Oblast Wologda. Eines der weltgrößten integrierten Hüttenwerke wird vom Stahlproduzenten Severstal betrieben. Die hohe Erzeugung von Rohstahl führte zu beträchtlichen Staubemissionen in Tscherepowez. Seit dem Jahr 2012, im Zuge eines Umweltprogramms des Unternehmens, wurde in dem Werk in eine neue Sekundärentstaubung der Firma Siemens investiert.

2. Lipezk: Im Jahr 1805 verlieh man der heutigen Halbmillionenstadt in der Nähe von Woronesch wegen seiner Mineralheilquellen das Prädikat Kurort. Wenn man sich Lipezk jedoch heute als Zentrum eines Eisenerz-Abbaugebiets mit all seinen Stahlwerken, Maschinenbaubetrieben und seiner chemischen Industrie ansieht, mag man daran zweifeln. Der größte Arbeitgeber der Region ist das seit 1992 privatisierte metallurgische Kombinat OJSC Novolipetsk Steel. Im Jahr 2011 wurde in Lipezk das Internationale Umweltschutzforum „ÖkoRegion“  abgehalten.

1. Norilsk: Unrühmlicher Spitzenreiter der Top 10-Städte der Umweltsünden in Russland ist zweifelsohne Norilsk. Nicht weit von der Küste des Nordpolarmeeres entfernt – die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt Minus zehn Grad Celsius – ist der Weltmarktführer der Nickel- und Palladium-Produktion, Norilsk Nickel, zu Hause. Die Produktion von Nickel verursacht extrem nachhaltige Umweltschäden und hat schwerste gesundheitliche Folgen für die 175.000 Einwohner der Industriestadt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Norilsk, der nördlichsten Großstadt der Welt, als moderne Planstadt aus Plattenbauten konzipiert, gut zehn Jahre unter der anderer Regionen Russlands. Atemwegserkrankungen sind an der Tagesordnung und die Krebsrate dementsprechend hoch. Waren es zur gründung der relativ jungen Stadt 1935 ausschließlich Gulag-Insassen, die im Nickelabbau tätig waren, bietet Norilsk Nickel heute eine der wenigen Erwerbsmöglichkeiten in der Region.

Den am stärksten verschmutzten Gebieten und Regionen widmete sich unterdessen das russische Umweltministerium, wie die staatliche Zeitung Rossijskaja Gazetta berichtet. Bis Ende des Jahres, dem „Jahr der Ökologie“ in Russland, will man analog zu den russischen Städten ein Umweltranking der russischen Regionen erarbeiten, erklärte der russische Umweltminister Sergej Donskoj. Hierzu soll auch das dazugehörige Umwelt-Management bewertet werden.

[mb/russland.NEWS]




Die geheimnisvolle Pracht des Goldenen Rings

[von Michael Barth] Zweifelsohne zählt der sogenannte Goldene Ring mit zu den meistbesuchten Reisezielen in Russland. Der Gürtel aus altrussischen Städten, der sich um Moskau spannt, dominiert durch seine unzähligen Zwiebeltürme von Klöstern und Kirchen. Hier ist das alte Russland noch in all seiner Pracht greifbar und allgegenwärtig.

Als Besucher fühlt man sich in eine Zeit versetzt, in der die Handelsstädte unweit der Hauptstadt ihre kostbaren Waren von Kaufleuten, die die Wolga und ihre Nebenflüsse entlang fuhren, beliefert wurden. In die Zeit, in der der orthodoxe Glaube in Russland den täglichen Rhythmus bestimmte, in der die berühmtesten Ikonenmaler des Landes ihre Kunstwerke schufen. Aber auch in die Zeit der Mongolenstürme, die auf das Reich der Zaren niedergingen und deren Zeugnisse als prachtvolle Fresken an den Kirchenwänden verewigt wurden. Die Landschaft zwischen den Orten entspricht dem Bild, das der Reisende von daheim mitbringt: Birkenhaine und Kiefernwälder, Flüsse und Bäche mit sumpfigem Hinterland – Russland.

In einer Entfernung von rund 75 bis 250 Kilometer zu Moskau gelegen, sind die Städte des Goldenen Rings bequem mit Bus und Bahn zu erreichen. Außerdem bietet sich den Touristen die Möglichkeit einer organisierten und geführten Rundreise im Luxusbus. Eine Option, die bei Reiseveranstaltern gerne von ausländischen Besuchern in Anspruch genommen wird. Man sollte sich deshalb nicht wundern, wenn man in der Saison nicht gerade einen noch unberührten Geheimtipp bereist. Jährlich werden die Sehenswürdigkeiten von Millionen Touristen besucht. Dementsprechend gehören sie zu den infrastrukturell erschlossensten Anziehungspunkten des Landes. Vom wirtschaftlichen Faktor für die jeweiligen Regionen ganz zu schweigen.

Lassen auch wir die Exkursion in der Zwölfmillionenmetropole Moskau beginnen und uns unserer Reiseleiterin Dr. Susanne Pfau anvertrauen. Frau Dr. Pfau hat zu diesem Zweck einen Bildband erstellt, der weit über ein gewöhnliches Fotosammelsurium hinaus geht. In enzyklopädischer Gründlichkeit schuf sie während zwei Jahren Recherche, Reisen und Kontaktaufnahmen ein Werk im Selbstverlag, das dem Betrachter die Geheimnisse und Schätze entlang der Reiseroute in so bisher noch nicht erschienenen Weise näher bringt.

Sakrales und Alltägliches

Von dem Glanz der rund 140 Kirchen und 50 Klöstern bringt uns die Autorin fünf Stationen akribisch näher. Die Reise beginnt in Moskau, wo mit der einstigen Zarenresidenz und dem heutigen Regierungssitz, dem Kreml, der erste Eckpfeiler der religiösen und politischen sowie der kulturellen Welt des alten und modernen Russlands vorgestellt wird. Historische Daten zur Stadtgeschichte und Legenden zu den Sehenswürdigkeiten erschaffen, wie auch in den weiteren jeweiligen Kapiteln, ein transparentes Bild, das durch die unzähligen Fotografien lebendig wird. Jedes Foto wird durch einen ausführlichen Begleittext erläutert und vermittelt so die Entstehung und den Zweck der einzelnen Bauwerke im Gesamtensemble.

Spätestens im nächsten Kapitel des Buches, das den Leser nach Sergijew Plossad geleitet, wird deutlich, weshalb die Touristenmagneten des Goldenen Rings in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden sind. Auch wenn die Städte aus dem Mittelalter stammen, der Begriff des Goldenen Ringes ist gerade einmal fünfzig Jahre alt und wurde von Juri Blytschkow, einem sowjetischen Journalisten geprägt, der seinerzeit ein Konzept historischer russischer Orte rund um Moskau für die Kulturzeitung „Sowjetskaja Kultura“ ausarbeitete.

Ihre guten Kontakte verhalfen Frau Dr. Pfau zu den beeindruckenden Innenaufnahmen der Klosterkirchen, die den Betrachter die Besonderheit der im Buch vorgestellten Objekte spürbar machen. Überhaupt ist es die Fülle an Wissen, die dieses Werk über einen Bildband hinaus zu etwas Besonderem macht. Beim Bummel durch verwinkelte Gassen mittelalterlicher Städte erfährt der Leser von echten und von falschen Zaren, von Gläubigen und Heiligen. Wo wurden noch gleich die berühmten Matrjoschkas hergestellt, wo befindet sich das Bügeleisenmuseum? Selbstverständlich nehmen, ohne zu dominieren, auch die verschiedenen Bauepochen, die jeweiligen Bauabschnitte und deren -stile einen breiten Raum der Erläuterungen ein.

„Ich möchte die Leser durch Städte führen. Ich will Kenntnisse über das kulturelle, historische Russland vermitteln und ich möchte damit erreichen, dass sich Menschen in Deutschland und Russland begegnen“, erklärte die Autorin nachdem sie ihre Arbeit vollendet hatte. Der erste Schritt ist getan. Das begleitende Buch sei jedem, der an der altrussischen Kultur und der Pracht der russisch-orthodoxen Sakralarchitektur interessiert ist, deshalb ans Herz gelegt und eine uneingeschränkte Empfehlung für den Bücherschrank.

Über die Autorin: Dr. Susanne Pfau wurde, ungeachtet des deutschen Namens, in der russischen Stadt Jaroslawl geboren und betätigte sich später als wissenschaftliche Mitarbeiterin der pädagogischen Universität Fergana in Usbekistan. Seit sie in Deutschland lebt, engagiert sie sich stark in der Förderung soziokultureller Kompetenz im Spracherwerb. Dr. Pfau unterrichtet als lizenzierte Dozentin an der Volkshochschule Schwäbisch Gmünd in den Sprachen Deutsch und Russisch. Zudem unterrichtet die Autorin an der Musikhochschule Alfdorf Klavier sowie Akkordeon und spielt selbst im konzertanten Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester.

Dr. Susanne Pfau: Die geheimnisvolle Pracht der Städte des Goldenen Rings, Go For More Verlag 2016, 310 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN: 978-3000540493

[mb/russland.NEWS]




Putin zu multiethnischer Zusammenarbeit auf deutsch [Video]

Russland ist ein Vielvölkerstaat und deswegen besitzt das Land auch einen eigenen Rat für die interne Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Völkern.

Putin hielt bei dessen aktuellem Treffen in Joschkar-Ola in der Wolgaregion eine Grundsatzrede. Er betonte, das Recht der Völker der Russischen Föderation etwa auf das Angebot muttersprachlichen Unterrichts aber auch die Bedeutung des Russischen als Verkehrssprache zwischen den Nationalitäten Russlands. Behörden müssten sowohl geschult werden als auch aktiv mit ethnisch definierten NGOs zusammenarbeiten. Die Rede bei uns wie immer in Übersetzung des Originalmanuskripts des Kreml.




Putin bei Kalaschnikow [Video]

Russlands Präsident Putin besuchte in dieser Woche mit Ischewsk einen bedeutenden russischen Rüstungsindustrie-Standort.

Von hier stamm die AK-47 Kalaschnikow, das wohl berühmteste Sturmgewehr der Welt und hier begeht man in zwei Jahren den 100. Geburtstag ihres Entwicklers Michail Kalaschnikow, der erst vor vier Jahren verstorben ist. Aber auch einen werbewirksamen Auftritt in einer Problemzone aus seiner TV-Sprechstunde ließ sich Russlands Präsident in Ischewsk nicht nehmen.




Top5: Sehenswertes in Nischni Nowgorod [Video]

Wo ist die größte Metrostation oder die längste Treppe Russlands? Nicht in Moskau oder Sankt Petersburg, sondern in der Wolgametropole Nischni Nowgorod.

Diese und noch interessantere Fakten, wie einen der berühmtesten Kreml des Landes, zeigt uns unsere Petersburger Videoredakteurin Anna Smirnowa aus der Stadt am höchsten Ufer des größten Stroms Europas. Anna ist bei uns immer Mittwochs im Programm – ihre eigene Seite findet Ihr unter http://www.petersburg.life